Flügel des Phönix

  • Schrift vergrößern
  • Standard-Schriftgröße
  • Schriftgröße verkleinern

Unter einem Hochhaus begraben

E-Mail Drucken
Nichts ist demotivierender als Erfolglosigkeit. Früher oder später gerät jeder in diesen Sog und es hämmern
die Fragen durch den Kopf: "Ist das der richtige Weg?" "Bin ich zu dumm für diesen Job?" "Wo liegen meine Fehler?"...
Sie zerren rücksichtslos an dem schon angegriffenen Nervenkostüm und mit einem Male scheint sich alles
gegen dich verschworen zu haben. Gut geplante Abläufe im Miteinander von Familie & Beruf verpuffen in der Luft.
Der Druck der Aufgaben wächst und nie schien es schwieriger diesen eingeschlagenen Pfad weiter zu verfolgen.
So fängt man an in Erinnerungen zu schwelgen, wie leicht und bequem es vor diesem Entschluss,
etwas zu verändern war.
"Muss ich mir diesen Stress eigentlich antun?", ruft mir mein imaginärer Schweinehund zu.
"Andere können es viel besser als du, schau wie weit die schon sind!"
Spätestens hier fragst du dich, ob du dem Pantoffelheld in dir beipflichten und das Feld den Jff- Personen
(Jff = Jünger-fitter-frecher) räumen solltest.
Die Nadel sitzt tief im Fleisch und die Endtäuschung über die eigene Unzulänglichkeit begräbt dich unter
tonnenschweren Gesteinsmassen. Aber weil wir Kämpfer sind können und wollen wir von unseren Zielen
nicht lassen und so bohrt und nagt der Zeifel weiter an dem angeknitterten Selbstbild.
"Gefühle wie Halsschmerzen; aber ich halte fest an mir und meinen Träumen!"
Mein mentaler Einbruch - als ich noch im Finanzbereich tätig war - fand im 4. Monat statt.
Es schien aber auch nichts zu klappen. Termine platzten, vermeintliche Kunden schlossen trotz Zusage
keine Verträge ab und meine Gesundheit bekam Stress mit einer saftigen Mittelohrentzündung,
die mich vier Wochen aus der Bahn warf.
"Nur ein einziger Vertrag!" Fast vorwurfsvoll prangte meine "Eisbrecherurkunde" hämisch auf meinen Arbeitsplatz
hernieder. "Das kann es nicht gewesen sein", rief ich mir selber zu und biss die Zähne zusammen.
Meine terminlichen Defizite versuchte ich auf meine Weise in den Griff zu bekommen und setzte auf die Direktkontakte.
Auge in Auge auf Kundenfang...
Eine gute Schule, die mir eines offenbarte:
"Ich war einfach zu lieb, denn ich wollte nicht mit einer gehörigen Portion Schlitzohrigkeit dem Kunden gegenüber treten."
Was in dieser Branche aber unabdingbar ist...
Ich hatte also einfach mit zu wenig Nachdruck gearbeitet und dadurch meine Chancen verschenkt?
Zu nett für diese Welt?
Wenn du dir diese Fragen stellst, brauchst du nicht an dir zu zweifeln, denn diese ganze Auseinandersetzung zeigt doch,
wie wichtig dir deine Ziele sind und wieviel Herzblut darin verwoben ist.
Du hast nun mehrere Möglichkeiten:
  • Entweder du entschlüpfst mit eigekniffenem Schwanz und hängenden Ohren diesem Trümmerhaufen
    durch ein Spalt oder...
  • Du arbeitest dich unter Mühen und Anstrengungen durch das Chaos nach oben um dir eine
    Neuorientierung zu ermöglichen.
Letzteres benötigt deinen Biss, viel Nerven und jede Menge Ehrlichkeit im Umgang mit dir selbst.
Ein Weg der sich lohnt!

(c) Heidemarie A. Sattler


 

Share